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Untersuchung: Dynamik im Arbeitsmarkt Umweltschutz lässt deutlich nach

(Bonn) Um lediglich 4 Prozent legte die Zahl der Stellenangebote im Arbeitsmarkt Umweltschutz im Jahr 2009 im Vergleich mit dem Jahr 2008 zu. „Dies zeigt, dass die Finanzkrise auch am Beschäftigungsmotor Umweltschutz nicht vorbeigeht“, sagt Krischan Ostenrath, Arbeitsmarktexperte beim Wissenschaftsladen Bonn.

proj ee ausbildung grDie Entwicklung der Stellenangebote sind ein deutliches Signal für die Nachfrage in einem Arbeitsmarkt, d.h. seine Dynamik. Von 2007 auf 2008 war die Zahl der Stellenangebote noch um 22 Prozent angestiegen.

Grundlage der Untersuchung des Wissenschaftsladen Bonn ist eine Datenbasis von rund 65.000 Stellenangeboten, in denen zwischen den Jahren 2001 und 2009 Arbeitnehmer im Bereich Umweltschutz gesucht wurden. Der Wissenschaftsladen Bonn, mit 30 Mitarbeitern der größte der 58 Wissenschaftsläden in Europa, wertet seit mehr als zehn Jahren wöchentlich rund 90 Tages-, Wochenzeitungen, Fachpublikationen sowie mehr als 65 Internetportale bzw. Firmen-Websites auf Stellenangebote im Bereich Umweltschutz und Naturwissenschaften aus und stellt diese in seinem Informationsdienst „Arbeitsmarkt Umweltschutz und Naturwissenschaften“ jeweils aktuell und nach Fachgebieten sortiert für Arbeitsuchende zusammen.

Hohe Anforderungen an Umweltexperten - Starker Personaldruck bei Arbeitgebern

Auch wenn der Arbeitsmarkt Umweltschutz nicht mehr so stark wächst wie in den Vorjahren, sei es für die Arbeitgeber außerordentlich schwierig, Personal zu finden, so Ostenrath. Ein Zeichen dafür sei, dass mehr als 70 Prozent der Stellenangebote im Bereich Umweltschutz unbefristet seien, im Segment Erneuerbare Energien noch deutlich mehr. Ostenrath: „Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft bieten die Arbeitgeber im Bereich Umweltschutz ihren Arbeitnehmern damit weit häufiger eine Dauerstellung an.“

Kein Entgegenkommen gibt es dagegen bei den Anforderungen, die die Arbeitgeber an neue Mitarbeiter/innen stellen. Die Untersuchung des Wissenschaftsladen Bonn zeigt: Direkt von der Hochschule ist der Berufseinstieg in den Arbeitsmarkt Umweltschutz schwer. Arbeitsmarktexperte Ostenrath: „Bei 70 Prozent der Stellenangebote werden erfahrene Fachkräfte gesucht.“ Einschlägige Berufserfahrung zähle häufig sogar mehr als der Studienabschluss, so Ostenrath: „Angesichts des Ingenieurmangels nehmen die Unternehmen lieber erfahrene Techniker als Biologen oder Geowissenschaftler.“

Neue Studienabschlüsse BA und MA nicht gefragt

Auffällig sei, so Ostenrath, dass die Arbeitgeber im Bereich Umweltschutz weiterhin nach Mitarbeitern mit Diplom suchen. Trotz der Umstellung auf die Bologna-Strukturen seien die Abschlüsse BA und MA kaum gefragt. Ostenrat: „Das heißt für Bewerber, dass sie belegen müssen, dass ihr BA oder MA einem Diplom-Abschluss gleichwertig ist.“

Uneinheitliche Entwicklung im Arbeitsmarkt Umweltschutz

Hinter dem leichten Zuwachs der Stellenangebote im gesamten Arbeitsmarkt Umweltschutz verbirgt sich eine uneinheitliche Entwicklung: Insbesondere Energiespezialisten wurden verstärkt gesucht (+ 26 Prozent gegenüber 2008). Weniger Stellenangebote wurden dagegen in Lehre + Forschung ( - 7,5 %) sowie im Bereich Umweltmanagement + Arbeitsschutz (- 10 %) ausgeschrieben.

Ansprechpartner:

Krischan Ostenrath, Tel (02 28) 201 61-43, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!