Podcaster und Wissenschaftskommunikator Jörg Sartorius
Jörg Sartorius liebt Geschichten und weiß, wie sie professionell klingen – auch über Wissenschaft. Mit seinem Podcast Schlaulicht begeistert er Kinder für so verschiedene wissenschaftliche Themen wie das Leben von Säbelzahntigern oder Reisen ins Weltall. Daneben entwickelt er aber auch für Kund*innen aus anderen Sparten digitale Medien aller Art. Im WILA Bildungszentrum bietet er nun eine Fortbildungsreihe zu Podcasts an.
Ob auf dem Weg zur Arbeit oder auf der Couch: Immer mehr Menschen hören Podcasts. Warum funktioniert das Format?
Das hat viel mit der Verfügbarkeit zu tun – jeder kann für sich selbst entscheiden, wie und wann er einen Podcast anhören möchte. Und kann sich dabei auch selbst die Themen auswählen, die für ihn interessant sind. Dabei spielt natürlich die Technik der Distribution eine Rolle: Die meisten Menschen hören sie auf dem Smartphone an. Das ist ja zu unserem ständigen Begleiter geworden. Und so kann ich in den unterschiedlichsten Situationen – beim Autofahren, vor dem Einschlafen oder im Wartezimmer beim Arzt – jeweils etwas aus dem Themenbereich anhören, der jetzt gerade interessant für mich ist.
Zudem ist die Ansprache sehr persönlich – in den meisten Podcasts wird nicht von oben herab kommuniziert, sondern Hörer*innen können sich den Produzenten sehr nahe fühlen. So erreicht man die Menschen auf einer sehr persönlichen Ebene und schafft oft eine langfristige Bindung.
Was zeichnet einen guten Podcast für dich als Experten aus?
Zunächst einmal muss der Podcast zur Zielgruppe passen. Das bezieht sich auf die Inhalte und auch auf die Präsentationsform. Es gibt Themen, die sich am besten kurz und knackig aufbereiten lassen – und ebenso welche, für die längere Episoden nötig sind. Hier lohnt es sich, herauszufinden, worauf die Hörer*innen ansprechen. Und wie sie am besten erreicht werden können. Ein Podcast für Hobbygärtner*innen, bei dem nur dreimal im Jahr eine neue Episode erscheint, die dann jeweils einige Stunden lang ist, wird kaum funktionieren. Gibt man hier aber regelmäßig zur aktuellen Saison passende praxisnahe Tipps, und bereitet die zielgruppengerecht auf, sind die Erfolgsaussichten gut. Und natürlich muss auch die Technik stimmen. Mindestvoraussetzung ist hier, dass die Dialoge gut zu verstehen sind. Bei einer sorgfältig umgesetzten Produktion mit professioneller Aufnahme und Mischung macht das Zuhören viel mehr Spaß. Und das schlägt sich auch in den Abrufzahlen nieder. Fundiertes Wissen über den zielgerichteten Einsatz der Technik hat hier meist eine größere Bedeutung als die teuersten und modernsten Geräte. Ist ein Podcast sorgfältig auf die Zielgruppe angepasst, wird er auch gut.
Das WILA Bildungszentrum passt für mich als Ort für meine Seminare, ...
weil wir thematisch einfach gut zusammen passen. Der WILA Bonn macht neben dem Bildungszentrum auch noch einige Projekte, in denen sie die Wissenschaft aus dem Elfenbeinturm holen. Wissenschaft und Gesellschaft kommen dort zusammen an einen Tisch, um gemeinsam auf Augenhöhe zu forschen. Auch in meiner Arbeit als Medienproduzent spielt die Wissenschaftskommunikation eine ganz zentrale Rolle. Persönlich bin ich davon überzeugt, dass das Medium Podcast dafür nahezu ideal geeignet ist. Deshalb freue ich mich, wenn das WILA Bildungszentrum dazu beiträgt, Menschen bei diesen Themen zu erreichen.
Über Jörg Sartorius
Ausbildung: Meister Nachrichtentechnik Informatik, Multimedia-Produzent SAE
Geburtsjahr:1967
Webseite:www.sartorius-net.de
Foto: © Jean Sartorius
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