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Arbeitsmarkt Umweltschutz: Erstmals senken Arbeitgeber Anforderungen an Fachkräfte

Fachkräfte sind rar, auch im Arbeitsmarkt Umweltschutz. Und erstmals seit Jahren passen sich die Arbeitgeber dieser Mangelsituation sichtbar an.

Während die Arbeitgeber in den letzten Jahren trotz des sich abzeichnenden Fachkräfte-Mangels immer höhere Einstellungsanforderungen an ihre neuen Mitarbeiter stellten, gingen diese im Jahr 2011 deutlich herunter.  
Das ist ein Ergebnis der Untersuchung „Arbeitsmarkt Umweltschutz“, die der Informationsdienst arbeitsmarkt Umweltschutz / Naturwissenschaften vorstellt. Grundlage der Arbeitsmarkt-Untersuchungen des Wissenschaftsladen Bonn ist eine Datenbasis von knapp 80.000 Stellenangeboten, in denen zwischen den Jahren 2001 und 2011 Arbeitskräfte im Umweltbereich gesucht wurden. „Insbesondere die geforderten Sekundärqualifikationen haben sich verringert“, sagt Krischan Ostenrath, Arbeitsmarktexperte des Wissenschaftsladens Bonn, der die Informationsdienste herausgibt. So wurden von den Bewerbern nicht mehr so häufig allgemeine oder spezifische Berufserfahrung, gute Englischkenntnisse oder Teamfähigkeit verlangt wie noch in den Vorjahren, zeigt die Untersuchung. Auch an anderen Daten kann man den Fachkräftemangel in der Branche ablesen: 4 von 5 Stellenangebote – weit mehr als gesamtwirtschaftlich - sind unbefristet ausgeschrieben. 91 Prozent der Stellen wollen die Arbeitgeber als Vollzeit-Stellen vergeben, nur 9 Prozent in Teilzeit.

Weniger Stellenangebote nur bei Lehre und Forschung

Im mittlerweile vierten Jahr sinkt die Zahl der Stellenangebote im Bereich der umweltbezogenen Lehre und Forschung, belegt die Untersuchung. Darunter sind die Stellenangebote von Hochschulen und privaten Forschungseinrichtungen subsummiert. Ostenrath: „Der Rückgang der Stellenangebote ist sicherlich ein Widerspruch zur politisch angekündigten akademischen Qualitätsoffensive.“
Andere Berufsfelder im Umweltschutz profitieren dagegen weiter von der wirtschaftlich guten Situation Deutschlands. So gab es im Bereich Abfall/Wasser im Jahr 2011 noch mehr Stellenangebote als im bisherigen Rekordjahr 2009 – Ergebnis der inländischen Auftragslage, aber auch der starken Exportorientierung in den Unternehmen.  Auch für die Bereiche „Planung und Verwaltung“ sowie „Management und Controlling“ ging die Zahl der Stellenangebote im Jahr 2011 gegenüber 2010 leicht nach oben.
Der Informationsdienst „arbeitsmarkt Umweltschutz / Naturwissenschaften“ wertet wöchentlich Stellenanzeigen in rund 150 Tageszeitungen, Fachmagazinen und Online-Stellenbörsen aus, analysiert sie nach Berufsfeldern und stellt sie für seine LeserInnen zusammen. Herausgeber ist der Wissenschaftsladen Bonn e.V., der u.a. für Studien, Bildungsprojekte sowie die die bundesweite Job- und Bildungsmesse Erneuerbare Energien verantwortlich zeichnet. Wissenschaftsläden arbeiten ohne Gewinnanspruch und schlagen eine Brücke zwischen Wissenschaft und Bürgern.

>> mehr Infos im Artikel des Informationsdienst arbeitsmarkt Umweltschutz und Naturwissenschaften: Bitte hier klicken!

Ansprechpartner:

Krischan Ostenrath
Tel. (02 28) 201 61-43
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