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Essen, Trinken, Spazieren gehen gegen den Winterblues

Die Blätter fallen, die Tage werden kürzer. Für viele Menschen beginnt jetzt der Winterblues. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, erhöhter Schlafbedarf, fehlender Antrieb, häufige Stimmungswechsel, Konzentrationsprobleme und der Heißhunger nach Süßem. Und Zucker wirkt hier tatsächlich günstig, denn er hilft den Lichtmangel, Hauptursache des Herbstblues auszugleichen. Licht regt über den Sehnerv die Ausschüttung bestimmter Hormone und Botenstoffe an, wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Fehlt uns Licht, arbeitet auch die Glücksstoff-Produktion im Gehirn nicht. In der Dunkelheit wird stattdessen verstärkt der Serotonin-Gegenspieler Melatonin produziert, ein Stoff, der den Schlaf mitsteuert. Er sorgt dafür, dass man sich müde und schlapp fühlt.

Zucker setzt die Serotoninbildung in Gang und sorgt so für bessere Laune. Da kann man sich ruhig mal ein Stück Kuchen oder etwas Schokolade am Nachmittag genehmigen. Wer Kalorien einsparen will, sollte auf einen Spaziergang, am besten in der Mittagspause, nicht verzichten. Eine Viertelstunde im Tageslicht und an der frischen Luft bringt das Verhältnis zwischen Serotonin und Melatonin - und damit auch unseren Gemütszustand - wieder ins Gleichgewicht. Und selbst bei bedecktem Himmel erreicht uns draußen mehr Licht als in hell erleuchteten Räumen. Und nicht zuletzt trägt auch die Bewegung zur Verbesserung der Laune bei.

Am Abend hilft ein Gläschen Wein die Stimmung zu halten, denn das Enzym, das das Serotonin abbaut, wird durch Alkohol gehemmt. Dabei sollte man bei den Stimmungsaufhellern nicht gleich übertreiben, denn Fettpölsterchen und Katerstimmung ziehen schließlich wieder runter.

Von Dr. Cornelia Voß