Potenziale für Bürgerstiftungen im Kontext nachhaltiger Stadtentwicklung
Ausgangspunkt der vorliegenden Dissertation von Anke Valentin war die Beobachtung, dass sich zunehmend Bürgerstiftungen in Deutschland gründen, die sich der Idee der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen. Daher untersucht diese Arbeit die Schnittstelle zweier Prozesse: dem der nachhaltigen Stadtentwicklung und dem der Bürgerstiftungsbewegung. (2011)
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Offensichtliche Gemeinsamkeiten lassen sich bereits auf den ersten Blick ausmachen. So haben beide bundesweite Relevanz, sind lokal verankert und langfristig auf eine Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt oder Gemeinde ausgerichtet. Im Gegensatz zu vielen anderen lokalen Initiativen, decken beide Prozesse ein breites inhaltliches Spektrum ab und beziehen Bürgernähe und -beteiligung als grundlegende Bausteine mit ein. Andere Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede sind eher versteckt und wurden über Recherchen, Fallbeispiele und Experteninterviews in Erfahrung gebracht, um der Frage nachzugehen, welche Grenzen und Möglichkeiten Bürgerstiftungen im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung haben. Vor diesem Hintergrund stehen in der Dissertation drei aufeinander aufbauende Forschungsfragen:
- Welche Anforderungen ergeben sich aus der Programmatik der nachhaltigen Stadtentwicklung für Bürgerstiftungen?
- In welcher Weise setzen Bürgerstiftungen die Anforderungen nachhaltiger Stadtentwicklung um? Welche Gründe nennen die Stiftungsakteure für ihr Handeln?
- Welche Grenzen und eigene Wege von Bürgerstiftungen zur Mitgestaltung einer nachhaltigen Stadtentwicklung bestehen?
Anhand des Transfers der Ziele der Nachhaltigkeitsprogramme auf die Bürgerstiftung konnte ermittelt werden, wann eine Bürgerstiftung im Sinne nachhaltiger Stadtentwicklung agiert. Diese Ziele werden in vier Bereiche eingeteilt und bei drei zuvor ausgewählten Bürgerstiftungen auf ihre Umsetzung hin überprüft. Ergänzt durch die Erfahrungen von vier Experten und einer Expertin ergeben sich Feststellungen und Empfehlungen.