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Foto: © hacohob – stock.adobe.com

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Logist.Plus

Wie lässt sich der Flächenbedarf der Logistikbranche mit Nachhaltigkeit  in Einklang bringen? Damit beschäftigt sich das Verbundprojekt Logist.Plus. Das Projekt will eine langfristig tragfähige regionale Entwicklung ermöglichen – unter Einbeziehung der Interessen der Logistikbranche, der Anwohnerinnen und Anwohner und der Kommunen.

Wie lässt sich der Flächenbedarf der Logistikbranche mit Nachhaltigkeit  in Einklang bringen? Damit beschäftigt sich das Verbundprojekt Logist.Plus. Das Projekt will eine langfristig tragfähige regionale Entwicklung ermöglichen – unter Einbeziehung der Interessen der Logistikbranche, der Anwohnerinnen und Anwohner und der Kommunen.

Diese Einbeziehung verschiedener Interessen ist schon deshalb wichtig, weil es an Logistikstandorten immer wieder zu Konflikten kommt. Auf der einen Seite wächst die Logistikbranche dank des zunehmenden Online-Handels und der voranschreitenden Globalisierung, so dass die Branche inzwischen der drittgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands ist. Auf der anderen Seite klagen Anwohner/innen und Naturschutzverbände in Gebieten mit intensiver Logistiktätigkeit jedoch über Verkehrslärm, erhöhte Luftverschmutzung oder Landschaftsverschandelung.

Sustainable Development Goals: Keine zusätzliche Versiegelung bis 2030

Damit Logistikunternehmen ihrer Arbeit nachkommen können, benötigen sie außerdem überwiegend versiegelte Flächen. Diese Art von Fläche kann aber – anders als zum Beispiel Grünflächen oder Versickerungsmulden – weder die Folgen des Klimawandels abpuffern noch Lebensraum für Tierarten bieten. Die Vereinten Nationen haben sich deshalb in ihren Nachhaltigkeitszielen (UN Sustainable Development Goals) dazu verpflichtet, die Neuinanspruchnahme von Flächen spätestens im Jahr 2030 auf null reduziert zu haben.

Konflikte reduzieren, Stadt und Region stärken

Um all diese Interessen einzubeziehen, kombiniert Logist.Plus verschiedene Ansätze aus dem integrierten Landmanagement mit kooperativem betrieblichen Umwelt- und Transportmanagement. Detailliert bedeutet dies:

  • Logist.Plus ist so aufgebaut, dass die beteiligten Kommunen mit ihren verschiedenen Verwaltungsbereichen verzahnt arbeiten und ihre informations- und wissensbasierten Entscheidungsgrundlagen verbessern ­ z. B. durch den Einsatz von Indikatoren und Szenarien. Das soll einen passgenauen Interessenausgleich schaffen und die Region insgesamt stärken.
  • Durch die aktive Einbeziehung der betreffenden Unternehmen und Stakeholder (KNI, Kommunen, Interessenverbände) werden potenzielle Flächennutzungskonflikte frühzeitig erkannt und können reduziert werden. Das soll die wirtschaftliche Produktivität in der Region unter Berücksichtigung eines flächenschonenden Verhaltens erhöhen. Hierfür entwickelt das Projekt Geschäftsmodelle und Handlungsempfehlungen und setzt diese in der zweiten Projektphase um.
  • Die zu entwickelnden Lösungen tragen sowohl dazu bei, bestehende Instrumente weiterzuentwickeln (beispielsweise die partizipative Regionalplanung) als auch neue, übertragbare Instrumente zu erproben.

Aufgabe des WILA Bonn: Wissenschaftskommunikation und Transfer

Hauptaufgabe des WILA Bonn ist es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Projekt bei der praktischen Anwendung zu begleiten und sie so aufzubereiten, dass Kommunen und Wirtschaftsförderungsgesellschaften sie direkt nutzen können. Für die einzelnen Arbeitspakete bedeutet das, dass der WILA Bonn einleitend an der Erstellung eines Best-Practice-Katalogs mitwirkt, seine eigenen Erfahrungen zur Reduzierung von Landnutzungskonflikten und zur Gestaltung entsprechender Flächen einbringt und zentrale Beispiele des Katalogs online zur Diskussion stellt.

Im weiteren Verlauf wird der WILA Bonn daran mitwirken, die zuvor entwickelten Indikatoren zu testen bzw. zur Anwendung zu bringen. Gerade die Zielkonflikte verschiedener Gruppen werden als Anlass genutzt, bürgerwissenschaftliche Beiträge anzuregen, damit das Alltagswissen aus der Region  zum Einsatz kommt ­beispielsweise dazu, wie intensiv bestimmte Flächen genutzt werden. Dies erfolgt über einen gezielten Aufruf zur Online-Beteiligung sowie über Direktansprache der Stakeholder.

Außerdem entwickelt und testet der WILA Bonn auf Basis der Ergebnisse aus den ersten Projektjahren zusammen mit den Partnern ein Planspiel. Auf diese Weise sollen im geschützten Raum fiktive Lösungen erarbeitet werden, die auf vergleichbare reale Situationen übertragen werden könnten..

Darüber hinaus baut Logist.Plus schon während des Projektes ein Netz an Multiplikatoren auf, das die Ergebnisse zum Projektabschluss verbreiten und anwenden kann. Der WILA Bonn ist hier zuständig für das Kommunikationskonzept und dessen Umsetzung zusammen mit den Partnern.

Förderer

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