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Science Espressos

In der Mittagspause etwas zu aktuellen Forschungsthemen rund um Gesundheit, Medizin und Bürgerbeteiligung zu erfahren – das war die Idee hinter den Science Espressos. Rund 190 Bonner Bürgerinnen und Bürger nutzten die Möglichkeit vom 20. Juli bis 24. August 2016 immer mittwochmittags mit Expert/innen und Wissenschaftler/innen in lockerer Atmosphäre ins Gespräch zu kommen. Der Wissenschaftsladen (WILA) Bonn hatte im Rahmen des EU-geförderten Projektes Sparks dazu ins LVR-LandesMuseum Bonn eingeladen.

Gesunde Stadt #Bonn – Zukunft gemeinsam gestalten

Science Espresso Gesunde Stadt Science Espresso Gesunde Stadt Bonn

Mittwoch, 20.7.2016, 12:30 – 13:00 Uhr, LVR-LandesMuseum Bonn
Johanna Schäfer, @BonnLAB und Damian Paderta, Code for Bonn

Was muss passieren, um Bonn noch lebenswerter, grüner und gesünder zu machen? Beim ersten Science Espresso stellte Johanna Schäfer das neu gegründete Stadtlabor @BonnLAB vor und Damian Paderta berichtete von den Aktivitäten des Open Knowledge Lab Bonn. Ziel beider Initiativen ist es, Bonn noch lebenswerter, grüner und transparenter zu machen. Die kürzlich gegründete Initiative @BonnLAB möchte Bonnerinnen und Bonnern Raum geben, die Entwicklung der Stadt mitzugestalten. In dem so genannten Stadtlabor in Bonn-Beuel können sich Menschen treffen, die Visionen für ihre Stadt Bonn haben und gemeinsam an ihrer Umsetzung arbeiten wollen. Ein erstes Projekt von Johanna Schäfer selbst ist der MYGREENtree. Ein vertikaler Gartenturm für den Innenraum, der es Menschen ohne Gartenzugang ermöglicht, Gemüse anzubauen. Das Team vom OK (Open Knowledge) Lab Bonn beschäftigt sich mit Open Data und entwickelt beispielsweise Messgeräte, die in Zukunft an verschiedenen Standorten in Bonn die Feinstaubbelastung in der Luft erfassen sollen.

Brain Food – Aktuelles aus der Ernährungsforschung

Sciene Espresso Brain Food Bonn Sciene Espresso Brain Food

Mittwoch, 27.7.2016, 12:30 – 13:00 Uhr, LVR-LandesMuseum Bonn
Prof. Dr. Peter Stehle, Kompetenzcluster Diet-Body-Brain, Universität Bonn

Wie wirken sich Ernährung und Lebensstil auf die Entwicklung unseres Gehirns aus? Dieser Frage geht das Kompetenzcluster Diet-Body-Brain (DietBB) der Universität Bonn nach. Prof. Dr. Peter Stehle, Mitglied des Steering Boards des Clusters und Dekan der Landwirtschaftlichen Fakultät der Uni Bonn, präsentierte das Cluster beim zweiten Science Espresso und stellte sich den Fragen aller Interessierten mit und ohne fachlichem Hintergrund. Die Expertinnen und Experten von Diet-Body-Brain, die aus unterschiedlichen Fachgebieten stammen, untersuchen den Zusammenhang zwischen Ernährungsfaktoren und der Entwicklung, Aufrechterhaltung und Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten im Lebensverlauf und arbeiten hierbei auch mit Unternehmen und mit der Bevölkerung zusammen. Ein besonderer Fokus wird auf die Demenzerkrankung gelegt. Die aktuellen Forschungsergebnisse des Clusters sollen später in Ernährungsempfehlungen einfließen.

Schönheitsideale mit Folgen – Neue Ideen zur Prävention?

Science Espresso Schnheitsideale Bonn Science Espresso Schnheitsideale

Mittwoch, 3.8.2016, 12:30 – 13:00 Uhr, LVR-LandesMuseum Bonn
Dr. Annika Steinmann, Institut für Pädagogik und Philosophie, Deutsche Sporthochschule Köln

Egal ob starker Kaffeekonsum oder exzessives Muskelaufbautraining – Leistungssteigerung und Körperkult kann zur Krankheit werden. Wie kann man vorbeugen? Zu dieser Frage konnten die Besucherinnen und Besucher des dritten Science Espresso mit Dr. Annika Steinmann von der Deutschen Sporthochschule Köln diskutieren. Bereits Teenager melden sich im Fitnessstudio an, um den gephotoshopten Frauen und Männern in den Medien nachzueifern. Dr. Annika Steinmann konzentriert sich in Ihrer Forschung auf genau diese Jugendlichen und sagt: „Prävention muss frühzeitig beginnen“. Aber nicht nur Schönheitsideale können krank machen, auch die starke Leistungsorientierung im Schulsystem spielt hier eine Rolle. Das „immer noch etwas besser oder perfekt machen zu wollen“ ist ein gesellschaftliches Problem. Eltern und Schulen sollten diese Ideale früh hinterfragen. Gemeinsam mit einer Kölner Schule hat die Wissenschaftlerin ein Präventionskonzept entwickelt und getestet.

Nicht jeder Lungenkrebs ist gleich - Personalisierte Therapien durch vernetzte Forschung

Sciene Espresso Lungenkrebs Sciene Espresso Lungenkrebs Bonn

Mittwoch, 10.8.2016, 12:30 – 13:00 Uhr, LVR-LandesMuseum Bonn
Prof. Dr. Jürgen Wolf, Klinik für Innere Medizin, Uniklinik Köln

Wie kann eine Krebstherapie auf den Patienten zugeschnitten werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich der vierte Science Espresso bei dem NRW-Innovationspreisträger Prof. Dr. Jürgen Wolf, Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie an der Uniklinik Köln, seine Forschung zu Lungenkrebs vorstellte. Er erläuterte, dass Lungenkrebs die häufigste Krebserkrankung weltweit ist. Durch die Andersartigkeit einer jeden Krebserkrankung und der kurzen Lebenserwartung der Patienten nach Diagnose wird die Entwicklung von Therapien besonders erschwert. Hier sind innovative Therapieansätze wie z. B. die personalisierte Medizin gefragt. Genau da setzt das Netzwerk Genomische Medizin (NGM) Lungenkrebs an. Der bundesweite Zusammenschluss von Krankenhäusern und Arztpraxen verschiedener Fachrichtungen hat es sich zum Ziel gemacht, personalisierte Therapien für Lungenkrebspatienten anzubieten. Entscheidend hierbei ist die molekulare Analyse jedes Tumors. So konnte das Netzwerk bereits Therapien entwickeln, die oft wesentlich wirksamer und besser verträglicher als Chemotherapie sind.

VibroVision – Erweiterte Umweltwahrnehmung für Blinde und Sehbehinderte

Sciene Espresso VibroVision Bonn Sciene Espresso VibroVision

Mittwoch, 17. 8. 2016, 12:30 – 13:00 Uhr, LVR-LandesMuseum Bonn
Philipp Wacker, Media Computing Group, RWTH Aachen

Intelligente Armbänder, Smartwatches und Datenbrillen – das sind nur einige der tragbaren Technologien, die den Menschen im Alltag unterstützen sollen und bisher vorwiegend im Sport genutzt werden. Wie aber können diese sogenannten Wearables sinnvoll im Gesundheitssektor eingesetzt werden? Philipp Wacker von der Media Computing Group der RWTH Aachen stellte beim fünften Science Espresso den Prototyp einer tragbaren Weste für Blinde und Sehbehinderte vor. VibroVision soll den Betroffenen durch eine spezielle Vibrationstechnik ermöglichen, ihre Umwelt weit besser als mit einem Blindenstock wahr zu nehmen. Möglich ist dies durch den kombinierten Einsatz von Kamera und Vibrationstechnologien, die haptische 2D-Bilder auf den Bauch des Trägers projizieren. Auch entferntere Gegenstände werden somit greifbar gemacht. Mit großem Interesse diskutierten die Besucherinnen und Besucher, unter denen sich auch einige Sehbehinderte befanden, Vorteile und Verbesserungsmöglichkeiten der Weste und der Technologie. Bei der Weiterentwicklung der Weste sollen in Zukunft auch Anwenderstudien mit Sehbehinderten durchgeführt werden.

Lebensmittelqualität sichern - Strategien nachhaltiger Verpackung

Science Espresso Nachhaltige Verpackungen Bonn Science Espresso Nachhaltige Verpackungen

Mittwoch, 24. 8. 2016, 12:30 – 13:00 Uhr, LVR-LandesMuseum Bonn
Dr. Judith Kreyenschmidt, Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften, Universität Bonn

Der letzte Science Espresso nahm die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit in die Welt der Lebensmittelverpackungen. Die Wissenschaftlerin Dr. Judith Kreyenschmidt von der Universität Bonn stellte Ihre Forschung zu nachhaltigen Verpackungen vor. Die Arbeitsgruppe Kühlkettenmanagement des Instituts für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften beschäftigt sich mit aktiven und intelligenten Verpackungen, die gleichzeitig die Qualität von Lebensmitteln sichern und Lebensmittelverschwendung reduzieren können. Aktive Verpackungen können die Haltbarkeit von Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch durch die Zugabe von bestimmten Substanzen (wie Konservierungsstoffen) oder den Entzug von Stoffen (wie Sauerstoff) verlängern. Intelligente Verpackungen hingegen geben dem Verbraucher Informationen beispielsweise über die Lagerungsdauer. Gerade bei kühlungspflichtigen Lebensmitteln ist die Verpackung ein wichtiges Thema, da viele Produkte, noch bevor sie in den Verkauf gelangen, aussortiert und weggeworfen werden. Um hier mehr Transparenz zu schaffen und die Verschwendung zu reduzieren, hat die Arbeitsgruppe gemeinsam mit Produzenten und Verbrauchern ein Verpackungslabel entwickelt, dass Informationen über den Verlauf der gesamten Kühlkette anzeigt. Ob die Kühlkette während des Transportes eingehalten wurde, kann somit leichter festgestellt werden. Zu einer Einführung des Labels kam es bisher noch nicht, da der Einzelhandel kein Interesse an der Entwicklung des Labels zeigte und sich gegen eine Einführung ausgesprochen hat.