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Sketchnotes – Einfache Visualisierungen für Trainings und Unterricht
Wer viele Informationen so vermitteln möchte, dass das Zuhören leichtfällt, setzt am besten sowohl auf die Ohren als auch auf die Augen des Publikums. Ob klassische Tafelbilder, Grafiken, Fotos und Bilder in Präsentationen oder sogenannte Sketchnotes – Visualisierungen fördern das aktive Zuhören und helfen dabei, dass die Inhalte besser in Erinnerung bleiben.
Text: Monika Konigorski
Sketchnotes - wörtlich übersetzt: Skizzennotizen - sind einfache Bilder kombiniert mit Schrift und Symbolen, Pfeilen oder Figuren. Ein paar Striche am Whiteboard oder eine kleine Skizze auf dem FlipChart, und schon bleibt ein Schlüsselbegriff anders im Gedächtnis, als wenn er nur akustisch auftaucht. Und, sagt WILA-Dozentin Anke Averdunk, gute Sketchnotes kitzeln zudem noch die Synapsen und bringen die Gehirnfasern zum Leuchten. Denn sie sprechen auch die Emotionen und die Kreativität an.
Informationsflut herunterbrechen
Anke Averdunk ist Wirtschaftsingenieurin, selbständige Unternehmensberaterin und bezeichnet sich selbst als „leidenschaftliche Visualisiererin“. „Als Menschen sind wir seit jeher visuelle Tintenfische im großen Ozean der Informationen“, sagt sie. Und in der heutigen Informationsflut „benötigen wir mehr denn je Hilfsmittel wie Sketchnotes, um Ideen einzufangen und die Essenz eines Themas herauszufiltern.“
Visuelle Werkzeugkästen für den Berufsalltag
Im Wissenschaftsladen Bonn e.V. bietet sie sowohl im Frühjahr als auch im Herbst drei verschiedene Seminare zum Thema Visualisierungen an: Sketchnotes für Anfängerinnen und Anfänger, Visuelles Arbeiten in Projekten und Visuelle Online-Präsentationen. Teilnehmende erstellen in den Workshops jeweils ihre eigenen „visuellen Werkzeugkästen“, aus denen sie sich dann im Berufsalltag bedienen können. Trainer*innen und Pädagog*innen, Lehrende und Projektmitarbeiter*innen – alle, die viele Informationen vermitteln möchten, können davon profitieren. Und auch wer Respekt vor dem Zeichnen hat, ist beim Sketchnoting willkommen. Denn die Seminare sind nicht nur für Künstlerinnen und Künstler geeignet.
Sketchnotes eignen sich nicht nur für Kunstbegabte
„Ich war überzeugt, nicht zeichnen zu können“, sagt Dr. Cornelia Voß, Mitarbeiterin im Wissenschaftsladen, die an dem Seminar zu Sketch Notes teilgenommen hat. „Die ersten Krakeleien erinnerten an die Kindergartenzeit, aber im Seminar habe ich einige Kniffe vermittelt bekommen und gemerkt: Das ist gar nicht so schwer. “ Und dann heißt es: üben, üben, üben. Die Praxis beginnt schon im Workshop selbst: „Im Seminar haben wir eigentlich die ganze Zeit mitgezeichnet, auch während der Theorie. Es hat unglaublich Spaß gemacht.“