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Planspiel Palmöl

Ob Brotaufstrich, Waschmittel oder Shampoo: Palmöl ist ein vielseitiger Rohstoff und steckt in zahlreichen Produkten des täglichen Lebens. Mittlerweile wird jedoch immer öfter Kritik an Palmöl laut, denn der steigende Konsum hat massive Folgen. Im „Planspiel Palmöl“ schlüpfen Berufsschülerinnen und -schüler in die Rollen von Kund/innen, Verkäufer/innen und Einkäufer/innen. Die zentrale Diskussionsfrage: Welche Maßnahmen sollen ergriffen werden, um den Handel mit Produkten, in denen Palmöl enthalten ist, nachhaltig und fair zu gestalten?

Sein mittlerweile fünftes Planspiel hat der WILA Bonn gemeinsam mit Innowego – Forum Bildung & Nachhaltigkeit eG entwickelt. Es widmet sich mit dem Themenfeld Palmöl wieder einem ökologisch und menschenrechtlich äußerst kritischen Thema. Doch genau darin, solche komplexen Themen verständlich zu machen, liegt die Erfahrung der Planspielentwickler und -entwicklerinnen. Vergangene Planspiele wie „Tatort Wald“ und UNEP wurden mehrfach ausgezeichnet. Ziel des aktuellen Planspiels ist es, Berufsschüler/innen für Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und im Handel zu sensibilisieren. Das Planspiel nimmt zudem Bezug auf die berufliche Tätigkeit der Azubis und schafft so zusätzlich ein Bewusstsein für die Problematik.

Praxisbezug für Berufsschulen

Gerade aus diesem Grund richtet sich das Planspiel „Palmöl“ an Klassen in kaufmännischen Berufsschulen. Es kann beispielsweise in den Unterricht der Fächer Wirtschaft oder Geographie integriert werden. Im Frühjahr 2016 startete ein erster Testlauf des Planspiels. Bis Ende 2016 wurde es an vier Schulen in Nordrhein-Westfalen und Bayern getestet und begleitend evaluiert. Inzwischen ist das finale Planspiel fertig: Zum Nachspielen steht es für Berufsschullehrkräfte und weitere Interessierte bereit. Ausgelegt ist das Planspiel für die Größe einer Klasse mit mindestens 15 und maximal 35 Jugendlichen sein.

Die teilnehmenden Azubis finden sich im Rahmen des Planspiels in einem fiktiven Szenario wieder und übernehmen die Rollen von Kunden, Verkäufern und Einkäufern. In verschiedenen Lernstationen beschäftigen sie sich mit dem Alleskönner Palmöl. Sie erfahren beispielsweise, dass dieses in mehr als der Hälfte aller Nahrungsmittel enthalten ist, aber auch in Kerzen oder Reinigungsmitteln. Aber vor allem setzten sie sich mit den verheerenden Folgen des Anbaus von Palmöl für den Regenwald und die Menschen in den Anbaugebieten auseinander. Die Teilnehmer/innen lernen etwas über die Zusammenhänge von billiger Produktion und unmenschlichen Arbeitsbedingungen, sowie zu Plantagenwirtschaft, Landraub und der Verschlechterung von Böden. Neben Informationen zu Lieferketten von Palmöl erarbeiten sich die Jugendlichen außerdem Wissen über freiwillige und verpflichtende Kennzeichnungen von Konsumgütern.

Spielziel: Konsensfindung

Im Anschluss daran präsentieren die Gruppen, welche Positionen sie zum Handel mit Palmöl vertreten. Den Höhepunkt des Planspiels bildet die Diskussion der Standpunkte. Dabei müssen sich Kunden, Verkäufern und Einkäufern auf verbindliche Maßnahmen einigen. Die teilnehmenden Azubis lernen so nebenbei, sich mit Standpunkten verschiedener Parteien auseinanderzusetzen sowie Kompromisse zu finden. Außerdem reflektieren sie dadurch, dass sie neben kaufmännischen Zielen auch eine Verantwortung gegenüber Menschen und Umwelt haben.

Das komplette Spielmaterial zum kostenlosen Download

Das Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.

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