Projekte Archiv ISSNET - Improving Science Shop Networking
2003–2005
Im Lauf der letzten 30 Jahre hat sich ein starkes Interesse an dem Modell Wissenschaftsladen entwickelt. In einer großen Anzahl von Ländern gründeten sich ähnliche Organisationen, wenngleich teilweise unter anderen Namen. In Deutschland und Österreich etablierten sich die ”Wissenschaftsläden”, im englischen Sprachraum überwiegend ”Science Shops”. In den USA sind sie im Community Based Research Network organisiert. In Südafrika nennt sich die entsprechende Einrichtung ”Science-Advice-Unit”, in Skandinavien ”Vitenskabsbutikken”. Obwohl weitere Differenzierungen hinsichtlich der Organisationsformen und der Einsatzfelder bestehen, sind die Grundprinzipien und Ziele dieser Institutionen vergleichbar.
ISSNET und Living Knowledge
„Wissenschaftler sind von Natur aus vorsichtig, und ihr Rat ist häufig mit Vorbehalten versehen .... Zwischen denjenigen, die beraten, und denjenigen, die beraten werden, sind eine kohärente Schnittstelle ebenso wie ein besseres gegenseitiges Verständnis und eine klarere Kommunikation nötig.“ Aktionsplan Wissenschaft und Gesellschaft der EU
Im Dezember 2001 veröffentlichte die EU-Kommission ihren Aktionsplan „Wissenschaft und Gesellschaft“. Darin formulierte sie 38 Richtlinien und Handlungsschwerpunkte für Maßnahmen, die in den kommenden Jahren helfen sollen, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Bürgern zu schlagen. So sollen Wissenschaft und Technik in der europäischen Medienlandschaft stärker als bisher präsentiert werden und eine verantwortungsbewusste Wissenschaft im Mittelpunkt der Politik stehen. Als wichtiger Baustein wurde die Förderung des Dialogs mit dem Bürger erkannt und dabei die Bedeutung der internationalen Kooperation von Wissenschaftsläden hervorgehoben.
Knapp 60 Wissenschaftsläden gibt es allein in Europa. In manchen arbeiten eine Hand voll Wissenschaftler und Studenten, in anderen, wie dem Wissenschaftsladen Bonn, sind mehr als 20 Mitarbeiter fest angestellt. Weil zwangsläufig jeder einzelne Wissenschaftsladen sich auf wenige Themenschwerpunkte konzentrieren muss, förderte die EU-Kommission seit 1999 den Aufbau eines umfassenden Netzwerkes unter den Wissenschaftsläden, das sich den Namen „Living Knowledge“ gegeben hat. Das Ziel: Die Wissenschaftsläden sollen die Ergebnisse ihrer Arbeit untereinander austauschen können. Bürger sollen auf diese Weise breiteren Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen erhalten. Der Wissenschaftsladen Bonn ist einer der Wissenschaftsläden, der von Beginn an den von der EU geförderten Projekten SCIPAS und ISSNET beteiligt war.
ISSNET – Improving Science Shop Networking
Unter dem Kurztitel „ISSNET – Improving Science Shop Networking“ startete im Februar 2003 ein weiteres Projekt mit finanzieller Unterstützung der EU-Kommission, das auf der Basis der Ergebnisse des SCIPAS-Projektes das Zusammenwachsen der Wissenschaftsläden auf europäischer Ebene in die Wege leitete. Das Projekt war mit einem Etat von 396.000 Euro aus dem “Raising Public Awareness Programme“ des 5. Forschungsrahmenprogramms der EU ausgestattet und hatte eine Laufzeit von 30 Monaten. Die Koordination des gesamten ISSNET-Projektes lag beim Wissenschaftsladen für Biologie in Utrecht (NL).Ziel von ISSNET war es, europäischen Bürgern den Zugang zur Wissenschaft über Wissenschaftsläden zu ermöglichen und zu erleichtern, und dafür – aufbauend auf nationalen Erfahrungen – ein offenes Netzwerk namens „Living Knowledge“ ins Leben zu rufen.
Im ISSNET-Projekt arbeiteten 13 Partner aus den Wissenschaftsläden Utrecht, Groningen, Bonn, Wien, Innsbruck, Iasi (Rumänien), Lyngby (Dänemark), Belfast sowie die Wissenschaftsläden Kubus aus Berlin, Paxmed aus Sevilla, CURL aus Chicago, Interchange aus Liverpool und die Stiftung Charles Leopold Mayer für den Fortschritt der Menschheit aus Paris mit. Ihre Aufgaben waren der Aufbau und Koordination des internationalen Netzwerkes, die Bereitstellung von Informationsmedien, die Durchführung und Dokumentation eines gemeinsamen internationalen Forschungsprojektes und die Vorbereitung und Durchführung der zweiten internationalen „Living-Knowledge“-Konferenz, vom 3.-5.Februar 2005, in Sevilla.
Konferenz „Advancing Science and Society Interactions“
Die dreitägige Konferenz „Advancing Science and Society Interactions“ vereinte Anfang Februar 2005 mehr als 280 Teilnehmer aus 33 Ländern. Diskutiert wurden Konzepte und Wege zur Realisierung einer bürgernahen Wissenschaftsvermittlung. Über 60 Referenten aus aller Welt berichteten in Workshops und Plenumssitzungen über ihre Erfahrungen und fanden Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit.
Die dreitägige Konferenz „Advancing Science and Society Interactions“ vereinte Anfang Februar 2005 mehr als 280 Teilnehmer aus 33 Ländern. Diskutiert wurden Konzepte und Wege zur Realisierung einer bürgernahen Wissenschaftsvermittlung. Über 60 Referenten aus aller Welt berichteten in Workshops und Plenumssitzungen über ihre Erfahrungen und fanden Möglichkeiten für eine zukünftige Zusammenarbeit.
Ansprechpartner im Wissenschaftsladen Bonn:
Norbert Steinhaus
Tel. (02 28) 2 01 61-22
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