Windenergiebranche: Mehr Jobs für Hochschulabsolventen – obwohl Unternehmen Arbeitsplätze abgebaut haben
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Obwohl die Windbranche insgesamt im Jahr 2010 rund zehn Prozent Stellen abgebaut hat, hat sie gleichzeitig mehr Hochschulabsolventen eingestellt als in den Jahren zuvor.
Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die der Informationsdienst Arbeitsmarkt Umweltschutz in seiner aktuellen Ausgabe zum Schwerpunktthema Windenergie vorstellt.
Für die nächsten Jahre erwartet die Branche aufgrund der positiven Zukunftsaussichten und des großen Entwicklungspotenzials in der Forschung einen massiven Mangel an akademischen Fachkräften – zumal die Wind-Industrie beim Werben um Arbeitskräfte in Konkurrenz zu anderen Branchen steht. „Der Wirtschaft ist nicht geholfen, wenn sich die verschiedenen Branchen die Arbeitsplätze wegnehmen“, sagt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, im Interview mit dem Informationsdienst, der vom Wissenschaftsladen Bonn herausgegeben wird.
Seit 1992 hat sich die Windenergie-Branche von einer Nische mit 1.800 Angestellten zu einem wichtigen Industriezweig mit bald 100.000 Beschäftigten entwickelt. Bis 2020 werden laut einer Studie, die im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt wurde, rund 160.000 Menschen in der Branche einen Arbeitsplatz finden – trotz der Beschäftigungsdelle im Jahr 2010, der rund 10.000 Stellen zum Opfer fielen. Allerdings, das zeigt die im Informationsdienst Arbeitsmarkt vorgestellte Auswertung der bundesweiten Stellenanzeigen: Trotz des Beschäftigungseinbruchs schrieb die Windenergie-Branche im Jahr 2010 gleichzeitig rund 20 Prozent mehr Jobs aus, die sich an Akademiker und Hochschulabsolventen richteten. Krischan Ostenrath, Arbeitsmarkt-Experte des Wissenschaftsladen Bonn: „Es spricht vieles dafür, dass Stellensuchende mit akademischen Hintergrund vom Stelleneinbruch nicht betroffen waren, sondern quasi eine Arbeitsplatzgarantie haben.“ Beleg dafür: Mehr als 97 Prozent der Stellen, zeigt die Auswertung, sind unbefristet ausgeschrieben.
Quereinsteiger gesucht: 70 Weiterbildungsangebote in der Windenergie
Parallel zur Branche wächst der Weiterbildungsmarkt: Mittlerweile gibt es deutschlandweit rund 70 Qualifizierungsangebote, v.a. für Ingenieure, Geologen und IT-Spezialisten. Daraus ergeben sich Chancen für Arbeitssuchende, die sich umorientieren möchten. Auch der Forschungsbedarf steigt stetig: „Die Chancen für Nachwuchsforscher sind extrem gut“, sagt Stephan Barth, Geschäftsführer von ForWind - Zentrum für Windenergieforschung gegenüber dem Informationsdienst.
Der Informationsdienst arbeitsmarkt Umweltschutz/Naturwissenschaften wertet wöchentlich Stellenanzeigen in rund 150 Tageszeitungen, Fachmagazinen und Online-Stellenbörsen aus und analysiert sie nach Berufsfeldern. Herausgeber ist der Wissenschaftsladen Bonn, der u.a. die bundesweite Job- und Bildungsmesse Erneuerbare Energien veranstaltet sowie für Studien und Bildungsprojekte im Bereich Erneuerbare Energien verantwortlich zeichnet. Wissenschaftsläden arbeiten ohne Gewinnanspruch und schlagen eine Brücke zwischen Wissenschaft und Bürgern.
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