Planspiele: Wie Jugendliche internationale Umweltpolitik machen
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„UNEP-Planspiel – Internationale Umweltpolitik hautnah“ heißt ein bundesweites Projekt, das sich an Schüler/innen der 10. bis 13. Klasse richtet. Innerhalb der nächsten zwölf Monate können sich 40 Schulen zur kostenlosen Teilnahme am Planspiel anmelden.
Die da oben entscheiden – wir hier unten können ohnehin nichts tun! Ausgerechnet bei so zentralen Fragen für ihre Zukunft wie Klimawandel oder Erhalt der Biodiversität fühlen sich Jugendliche in der Regel außen vor. Denn Entscheidungen zu umweltpolitischen Überlebensfragen fallen mehr und mehr fernab in internationalen Zirkeln wie z.B. den Vereinten Nationen.
Neues Planspiel-Konzept
Gemeinsam mit der LAG21 hat der Wissenschaftsladen Bonn das Planspiel für Schüler/innen der 10. bis 13. Klasse
konzipiert. Erstmals gibt es damit ein Planspiel dieser Art, das mit einer Dauer von 5 Stunden problemlos in den Unterricht eingebettet werden kann. Zudem erhalten die Lehrer Vor- und Nachbereitungsmaterialien. Die Klassen können entscheiden, ob sie über das Themen Biodiversität, Klimawandel oder Trinkwasser „verhandeln“.
Finanziert wird die Durchführung der Planspiele zum größten Teil von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), außerdem von InWEnt aus Mitteln des Bundesministeriums für Zusammenarbeit (BMZ), vom Energieversorger Südwestfalen Energie- und Wasser AG (SEWAG), der Westdeutschen Landesbausparkasse (LBS) und der Daimler AG. Kooperationspartner ist die Heinrich Böll Stiftung NRW.
Planspiel im Rathaus: Was man selbst und was die eigene Stadt tun kann
Sarah Gasser, Projektleiterin von der LAG 21: „Wichtig ist uns, dass den Jugendlichen der Transfer von der internationalen Ebene auf die lokale gelingt.“ Im Gespräch im Rathaus mit kommunalen Vertretern thematisieren die Schüler/innen daher am Ende des Planspiels: Was tut die eigene Kommune, z.B. um den Regenwald zu erhalten, den Klimawandel aufzuhalten? Beziehen die Lokalpolitiker die Jugendlichen und deren Interesse in ihre Entscheidungen ein?
Jugendliche zu persönlichem Engagement ermutigen
Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher des Projektförderers Südwestfalen Energie und Wasser AG, hofft zudem, dass das UNEP-Planspiel die jungen Leute für Themen der internationalen Umweltpolitik sensibilisiert. Grünhagen: „Das ist wichtig, denn das Verständnis globaler Zusammenhänge löst oft auch die Bereitschaft für lokales Engagement aus. Und das begrüßen wir, denn auch die Weiterentwicklung hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung für die Region braucht Initiative und die Diskussion mit jungen Menschen.“
Für die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Prof. Beate Jessel, die die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen hat, ist das Planspiel Internationale Umweltpolitik hautnah ein Baustein für einen praxis- und lebensnahen Unterricht. Jessel: „In der Umsetzung der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt, die die Bundesregierung Ende 2007 verabschiedet hat, sind Jugendliche eine wichtige Zielgruppe. In diesem Sinne freut es mich besonders, dass das UNEP-Planspiel eine zusätzliche Möglichkeit bietet, um die verschiedenen Facetten des Erhalts biologischer Vielfalt deutlich werden zu lassen.“
Anke Valentin, Tel. (02 28) 201 61-23, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Sarah Gasser, Tel. (02 31) 93 69 60-12, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
>> Webseite zum Planspiel: www.planspiel-umweltpolitik.de
>> Flyer zum Planspiel: PDF
Bei unserem bundesweiten Planspiel Internationale Umweltpolitik hautnah schlüpfen die Jugendlichen in die Rolle internationaler Delegierter, um unmittelbar nachzuvollziehen, wie solche internationalen Entscheidungsprozesse funktionieren und warum bestimmte Ergebnisse zustande kommen“, sagt Anke Valentin, Projektleiterin vom Wissenschaftsladen Bonn. Doch neben dem reinen Verständnis soll durch das Planspiel auch die Erkenntnis reifen: Man kann auch als Einzelner, als junger Mensch vor Ort etwas tun. Das erste Planspiel findet heute mit Schüler/innen aus Hagen im dortigen Rathaus statt. Weitere Schulen können sich zur kostenlosen Teilnahme anmelden.