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Natur in graue Zonen - informiert Betriebe: Warum sich mehr Grün für Unternehmen auszahlt

Unternehmen aus dem Rhein-Main-Gebiet haben gestern bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung des Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA Bonn), des Umweltforum Rhein-Main e.V. und der IHK Frankfurt am Main Interesse an der Entsiegelung von Betriebsflächen gezeigt. Insgesamt haben circa 60 Personen aus Betrieben und Kommunen an der nachmittäglichen Diskussion teilgenommen, die unter dem Thema „Vom Wunsch zur Wirklichkeit nachhaltiger Entwicklung“ stand.

Im Rahmen der Veranstaltung stellte der WILA Bonn sein Angebot vor, drei Unternehmen kostenlos bei der naturnahen Begrünung von Betriebsflächen zu unterstützen. Der WILA Bonn und seine Partner haben bereits seit April 2013 innerhalb des Projekts „Natur in graue Zonen“ in drei Pilotkommunen zahlreiche Firmen bei der Entsiegelung und naturnahen Begrünung begleitet. So entstanden attraktive Vorzeigeflächen, die veranschaulichen, wie Eingangsbereiche, Parkplätze und Pausenbereiche naturnah gestaltet werden können. Durch diese naturnahe Gestaltung von Flächen schaffen Unternehmen zudem Rückzugsorte für Insekten und Vögel und tragen so zur Biologischen Vielfalt bei. „Natur in graue Zonen“ wurde für dieses Engagement vor Kurzem von der KlimaExpo.NRW mit dem Logo „Wir sind dabei“ und als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Doch nicht nur für Tiere und Pflanzen sind durch das Projekt neue Lebensräume entstanden, vielmehr wurden lebenswerte Außenflächen geschaffen, an denen sich auch Mitarbeitende, Kunden und Geschäftspartner erfreuen können.

Ziel des Projekts ist es, mit einfachen Mitteln mehr Natur in die Stadt zu bringen. Wie das ohne allzu großen Aufwand möglich ist, berichtete Naturgartenplanerin Ulrike Aufderheide den interessierten Anwesenden bei der Veranstaltung am vergangenen Mittwoch. Und das lohnt sich, sagte Dr. Anke Valentin vom WILA Bonn: „Schon kleine Veränderungen wie das Pflanzen von Bäumen, das Errichten einer Trockenmauer oder das Anlegen von Wildstaudenbeeten machen Betriebsflächen attraktiver für Mitarbeitende sowie Kunden und Kundinnen.“ Gefördert wird das Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie mit Mitteln der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und der Stiftung Lebendige Stadt.

Dass Nachhaltigkeit in Unternehmen vor dem Hintergrund des Klimawandels und Biodiversitätsverlusts aktueller denn je ist, griff Max Schön, Präsident der Deutschen Gesellschaft CLUBE OF ROME, in seinem Diskussionsbeitrag „Zukunftsstadt/Zukunftsunternehmen/Klimawandel“ auf. Zur Frage, wie sich nachhaltige Gewerbegebiete umsetzen lassen, hatte die Stadt Frankfurt eine Machbarkeitsstudie durchführen lassen. Die Ergebnisse präsentierte Peter Kreisl vom Stadtplanungsamt den Anwesenden bei der Informationsveranstaltung. Prof. Dr. Jörg Dettmar, Fachgebietsleiter Entwerfen und Freiraumplanung der TU Darmstadt beantwortete in seinem Vortrag wiederum die Frage: „Was kann Entsiegelung und naturnahe Begrünung auf Unternehmensflächen leisten?“ Auch er kam zum Fazit, dass die Entsiegelung der Flächen zu einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität in Gewerbegebieten beitragen kann.

Weitere Informationen zum Projekt: www.natur-in-graue-zonen.de

Ansprechpartnerin

Birgit Netz-Gerten
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Tel. (0228) 20 161 59