Wildrosen, Kletterhügel, Obstbäume: Landschaftsgärtner Thomas Franz erklärt den Gestaltungsplan für den Dortmunder PikoPark (Foto: WILA Bonn).
Traum-PikoParks werden wahr
In kleinen Kisten modellierten Mieterinnen und Mieter in Dortmund-Westerfilde im Herbst ihre Traumgärten. Viele ihrer Ideen werden bald Teil eines echten Parks sein: Das erfuhren die Teilnehmenden jetzt bei der Präsentation des fertigen Gestaltungsplans. Die Fläche für den so genannten PikoPark stellt die Wohnungsgesellschaft Vonovia im Rahmen eines WILA-Verbundprojekts zur Verfügung.
Noch wachsen auf dem kleinen Platz zwischen Kiepeweg und Zum Luftschaft in Dortmund-Westerfilde vor allem Gras und Büsche. Bald aber soll auf der rund 300 Quadratmeter großen Fläche ein Park entstehen. Wie der genau aussehen soll, dazu hatten die Anwohnerinnen und Anwohner im Oktober bei einem Workshop mit der Landschaftsplanerin Ulrike Aufderheide schon viele Ideen gesammelt. Aus denen hat Aufderheide nun einen professionellen Gestaltungsplan für den neuen PikoPark entworfen. Am 27. Januar präsentierte der Landschaftsgärtner Thomas Franz den Plan den Mieterinnen und Mietern.
Viele Elemente aus ihren Miniaturentwürfen finden sich im Gestaltungsplan wieder, zum Beispiel eine Schneckenskulptur und eine Holzstatue. Ein Fußfühlpfad lädt zum Barfußlaufen ein, zwei Obstbäume spenden Schatten, daneben wachsen Beerensträucher und Wildrosen. Die Trockenmauern eignen sich als Treffpunkt, zum Sitzen und Entspannen, auf dem neu aufgeschütteten Hügel dahinter können Kinder herumklettern. Raum bietet der neue PikoPark aber bald nicht nur den Anwohnerinnen und Anwohnern, sondern auch einheimischen Pflanzen, Blumen und Insekten. Die naturnahe Gestaltung fördert die Artenvielfalt.
Blick in die Quartiersgeschichte
Landschaftsgärtner Thomas Franz verband die Vorstellung des Gestaltungsplans mit einem Blick in die Vergangenheit. Anhand zweier unterschiedlicher Baumscheiben erklärte er die Entstehung der Jahresringe und was man an ihnen über die Geschichte des Baumes erfahren kann.
„Dieser Baum wurde 42 Jahre alt“, erklärte er und knüpfte daran die Frage: „Wie sah es damals eigentlich hier im Wohnviertel aus?“ Es entspann sich ein angeregtes Gespräch über die Geschichte der Wohnsiedlung, denn der Landschaftsgärtner selbst ist hier aufgewachsen, und auch einige Mieterinnen und Mieter leben hier seit der Entstehung der Häuser. Wo damals Spielplätze standen, breitet sich heute größtenteils Wiese aus, mit einigen Sträuchern und Bäumen.
Zumindest auf der Fläche des PikoParks soll sich das bald ändern. Im Frühling gehen die gemeinsamen Bau- und Pflanzaktionen los, zu denen alle Mieterinnen und Mieter, auch Kinder und Jugendliche, herzlich eingeladen sind. Auch die Kinder der OGS der Grundschule Westerfilde gestalten den Park mit: Sie gießen im März gemeinsam den Fußfühlpfad.
Modellprojekt in drei Städten
Der PikoPark in Dortmund ist Teil eines dreijährigen Modellprojekts, das vom Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA) initiiert wurde und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Ziel ist es, im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung die Artenvielfalt zu fördern und gleichzeitig das Wohlbefinden der Menschen in Wohnvierteln zu steigern. Dafür entstehen zunächst PikoParks in drei Städten, jeweils in Kooperation mit Wohnungsbaugesellschaften.
Kontakt
Wissenschaftsladen Bonn e.V.
Carola Lehmann
(0228) 201 61-42
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VONOVIA
Nora Woker
(0231) 577 04-272
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